In Memoriam Gebirgsartilleriebataillon 235

 

Eine Gebirgshaubitze kehrt zurück in die militärische Heimat

 

Bad Reichenhall.       Am 22. Februar 1958 war die Geburtsstunde des Bundeswehrstandortes Bad Reichenhall. Unter Führung von Oberstleutnant Zirngiebel rückten damals als erste 200 Soldaten des Gebirgsartillerieregiments 8 in die Artilleriekaserne ein, die „Gründer“ des späteren Gebirgsartilleriebataillon 235, das bis zu seiner Auflösung zum 31. März 1993 hier stationiert war. Die Hauptbewaffnung dieses Bataillons war ab den frühen 60er Jahren bis 1977 die Gebirgshaubitze 105 mm, die dann in der Folgezeit immer mehr verschwand. Ein ausgemustertes Geschütz fand seine Bleibe bei der 10. Panzerdivision in Sigmaringen. Als dieses dort auseinandergebaut werden sollte weil sie im Wege stand, erinnerte sich die Divisionsführung an die ehemalige Reichenhaller Fachexpertise und bat um Unterstützung bei der Gebirgsjägerbrigade. Diese wiederum aktivierte zwei „alte“ Artilleristen der Truppenkameradschaft des ehemaligen Gebirgsartilleriebataillons, um in Sigmaringen zu helfen. So machten sich Stabsfeldwebel a. D. Georg Winkler und Oberstabsfeldwebel a. D. Hannes Burghartswieser auf den Weg ins Württembergische. Und dabei wurde die Idee geboren: „Wenn die Division das Geschütz eh nicht mehr brauchen kann, holen wir es zurück in die Heimat“. Der Vorsitzende der Kameradschaft Bad Reichenhall im Kameradenkreis der Gebirgstruppe, Manfred Held (im Bild rechts), war von der Absicht sofort angetan, was auch nicht verwunderlich ist. Schließlich war er selbst einmal Kommandeur eines Gebirgsartilleriebataillons. Als Held auch noch beim damaligen Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, General Erich Pfeffer, für das Vorhaben, diese Haubitze „In Memoriam Gebirgsartilleriebataillon 235“ am Kaserneneingang der Artilleriekaserne aufzustellen, auf offene Ohren stieß, ging die „Rückholaktion“ seinen Gang. Der ehemalige Waffenfeldwebel, Hauptfeldwebel a. D. Reinhard Schumak (im Bild links) machte das Militärrelikt witterungsbeständig und mit Unterstützung der Gebirgsjägerbrigade 23, des Bundeswehrdienstleistungszentrums und des Kasernenkommandanten, Oberstleutnant Werner Bickelmann, fand schließlich die gute alte Gebirgshaubitze seinen Platz am Kasernentor der Artilleriekaserne, direkt neben dem Gedenkstein für die im Dienst tödlich verunglückten Soldaten des ehemaligen Gebirgsartilleriebataillons 235.                                                                                                                                                                                                    hab

 

 

 

 

 

 

 

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